Narragonien – Von Posen und Hosen

Buchtitel

Projektinfos

Jahr: 2009

Studiengang:
Kommunikationsdesign und Medien

Betreuung:
Schellhorn, Henning, Prof.Polkehn, Hanka, Prof.

Teilnehmer*innen:
Juliane Egner

Projektart:
Abschlussarbeit

Ein Sammelbuch zur Jugendkultur

Im »Narrenschiff« von Sebastian Brant heißt es 1494: »Ein Mode schnell der andern weicht, das zeigt, unser Gemüt ist leicht und wandelbar in jede Schand; viel Neuerung ist in allem Land.«

»Dieses Album ist ein Schiff – ein Narrenschiff. Die Besatzung grotesk, gefangen in der Nabelschau, blind und orientierungslos – um sich selbst kreisend. Wir dehnen uns auf unserem Körper aus, indem wir uns ein Bild von ihm machen, ihn verändern und ihn bestücken mit allerhand Zeichen. Wir haben eine ständige Vorstellung von unserem Äußeren und dem wie uns andere sehen. Narragonien ist das, was Juliane Egner beobachtet hat. Täglich und überall anzutreffen.« Bei der Darstellung der Personen werden Charakterzüge, Kleidungsvorlieben, Accessoires sowie Gesten bis ins Extreme herausgearbeitet. Durch Übertreibungen soll das Wesen herausmodelliert werden.

Die Texte fungieren primär als Schmuckelement, indem sie, in Formen gebettet, markante Bildelemente der Illustrationen aufgreifen. Sie geben die Betitelung des Protagonisten bekannt, beschreiben dessen Wesenszüge und Vorlieben. Der Leser muss sich die Informationen erarbeiten, da die Texte bisweilen bis zur Schwerlesbarkeit auseinander gerissen sind. Es entsteht eine Balance zwischen Illustration und Text, die Textgestaltung ist eher zurückhaltend. Die grafischen Schmuckelemente verbinden Text- und Bildebene, schmücken detailreich und assoziativ. Verzerrte Physiognomien werden in ihrer Hässlichkeit zum Symbol des charakterlich bzw. rollenmäßig Hässlichen. Es drängt sich die Frage auf, ob manche Übertreibung bis zur Hässlichkeit lediglich äußerlicher Vorwand einer rein ideell begründeten Verspottung oder tatsächlich symbolisch zu verstehen ist. Es steckt beides darin. Es gelingt, das Vermischen der Details und Ausdrucksweisen sichtbar zu machen und es entsteht neben all dem Spaß gleichermaßen ein Lexikon der Subkulturen und ein Zeitdokument. (hp)

Stachelpunk
Rocka
Figruen »Tattoo,Schlumpf,Disse«
Figuren »Verpeilt,Kiddy,College«
Figuren »Oioi,Softy«

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