Wismarer DIAlog | Prof. Annette Leyener

Fünf Künstler aus Deutschland – darunter die Referentin – reisten im Herbst vergangenen Jahres nach China in die Städte Qingdao und Xian. Sieben chinesische Künstler haben im Gegenzug das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und das Städtchen Kühlungsborn besucht. „Besonders beeindruckend fand ich folgende Gegensätzlichkeit: Wahrnehmen, dass chinesische Schriftzeichen von einem tieferen Sinn durchdrungen sind und quasi als Rest-Echo einer ganz bestimmten Wirklichkeit, einer sehr alten Zeit, wirken. Die Zeichen für Berg, Mensch, Reise, Pinsel, Drache, Jade, Dorf oder Gelb, bergen Geschichten, Weisheiten oder Erinnerungen an alte Bräuche in sich. Nun aber schweben sie als geheimnisvolle Zeichen in Form von zum Teil gigantischen Leuchtstoffröhren in den Boulevards der chinesischen Megastädte“, so die Wismarer Professorin.

Annette Leyener studierte zunächst Visuelle Kommunikation an der Folkwang Hochschule in Essen, dann Fotografie an dem Vorläufer der heutigen Kunsthochschule für Medien in Köln. Als Meisterschülerin begann sie dann ihre Arbeit als freischaffende Künstlerin. Es folgten Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, Beteiligungen an Kunstprojekten und Wettbewerben sowie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. Annette Leyener ist Vorstands-
mitglied des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern. Seit 1998 hat sie eine Professur für Künstlerisches Grundlagenstudium an der Hochschule Wismar inne. Derzeit beteiligt sie sich mit rund 23 Studenten am neuesten Christo and Jeanne-Claude-Kunstprojekt
„The Floating Piers“ am Lago d’Iseo in Norditalien.